Infos und Material zu Demonstrationen
HOW TO Demonstration
1. DO‘s & DONT’s
DOs
- Wir freuen uns über jede*n, der an den Demonstrationen teilnimmt.
- Trage bitte eine Maske während der Demo.
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Vorher ausreichend essen und trinken.
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Am besten genug Wasser in bruchsicher Flasche mitnehmen – Menge je nach Wetter!
- Mit Freund*innen auf Demos gehen, oder vor Ort Bekanntschaften schließen, um sich unterhalten zu können. (eventuell schau, dass du mit einer Kolleg*in nach Hause/zum Auto/zum Bahnhof gehst.)
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Anweisungen der Polizist*innen & der Ordner*innen befolgen.
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Friedlichkeitsgebot einhalten (keine Gewalt)
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Du kannst laut & bunt sein, gerne sexy – aber nicht sexistisch
- Mittlerweile haben wir einen Fundus an Regenschirmen, Plakaten und Transpis – du darfst aber auch eigenes Material mitbringen.
DON’Ts
- Bitte keine Plakate mit Botschaften wie: „Sexarbeit verhindert Vergewaltigungen“ oder Botschaften, die andere Bereiche der Sexarbeit abwerten, wie zum Beispiel legale Sexarbeit gegen illegale.
- Versuche offen für Kritik zu sein, falls dich jemand auf eine unangemessene Botschaft von Dir hinweist.
- Lass dich nicht provozieren
- Keine Drogen, kein Alkohol, keine Waffen
2. Rechtliche Infos
- Grundrecht auf Versammlungsfreiheit
- Vermummungen sind verboten! Verkleidungen ok. – Im Moment müssen sowieso Masken getragen werden. Es ist also einfach auf eine Demo zu gehen, ohne erkennbar zu sein. Wir denken, dass eine Vermummung etwas anderes, als das Tragen einer Maske und Sonnenbrille und Perücke ist. Erfahrungsgemäß reicht ein netter kurzer Schnack bei unseren bunten Hurendemos durch die Demoleitung (= Person, die die Demo angemeldet hat) mit den Polizisten am Beginn der Demo, wo dargelegt wird, dass wegen Angst vor Stigmatisierung und Outing Kolleg*innen Maske tragen können wollen und es daher super wäre, wenn sie das dulden. Hüte, Masken über Stirn und Augen gingen bisher immer klar. Wir haben bisher nicht gehört, dass es Probleme mit Masken gab, die das gesamte Gesicht verdecken.
- Bei einer Personenkontrolle durch die Polizei: Es müssen nur die Daten im Personalausweis und (afair) Beruf angegeben werden. Über alles weitere darf geschwiegen werden.
- Sollte es zu einer Festnahme kommen stehen einem*r 3 Telefonanrufe zu!
- Gegendemonstrationen möglich
- Friedlichkeitsgebot
- Die Versammlung bleibt so lange bestehen, bis die/der Versammlungsleiter*in diese beendet oder die Polizei diese auflöst.
4. Info für Ordner*innen
Ordner*in sein ist nicht schwer, hier findest du Infos:
- In der Regel gibt es zwischen den Versammlungsleitenden und der Polizei zu Beginn ein kurzes Gespräch in dem die Polizei sagt was ihnen wichtig ist. ( im Moment ist das vermutlich die Einhaltung der Corona Maßnahmen…)
- Uns ist wichtig dass sich keine Sexarbeitsgegner*innen rein schmuggeln und Stress machen, unsere Presse angreifen etc…
- Im Zweifel darf die Versammlungsleitung und eben auch die Ordner*innen diese Leute auffordern, die Versammlung zu verlassen, wenn diese das nicht tun dürfen die Ordner*innen die Polizei bitten dafür zu sorgen, dass sie gehen.
- Einschalten der Polizei bitte vorher mit Versammlungsleitung absprechen.
- Alle Versammlungsteilnehmenden sind verpflichtet, die zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffenen Anweisungen der Versammlungsleitung oder der von ihr*ihm bestellten Ordner*innen zu befolgen.
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Die Ordner*innen unterliegen den Weisungen des Versammlungsleitenden. Zwangsbefugnisse stehen ihnen nicht zu.
Rolle von Ordner*innen
- Ordner*innen dürfen sich nicht aktiv (z.B. durch Tragen von Transparenten, Tanzen, usw.) an der Versammlung beteiligen.
- Ordner*innen achten bitte auf die Botschaften, die auf den Transpis und Schildern stehen und machen freundlich darauf aufmerksam, wenn jemand unsolidarische oder unangebrachte Botschaften verbreitet.
- Sexarbeit verhindert Vergewaltigungen (unsere Kunden sind keine Vergewaltiger, These ist wissenschaftlich widerlegt
- NO Whorearchie: „Wir sind die legalen“ oder „Betrieb sauberer als Straße“ etc… kein Bereich ist besser als ein anderer, legale nicht besser als illegalisierte, deutsche nicht besser als migrantische Sexworker
Die Ordner*innen müssen:
- Volljährig sein (das Bürger- und Ordnungsamt kann bezüglich der vorgeschriebenen Volljährigkeit Ausnahmen zulassen),
- ehrenamtlich tätig sein,
- unbewaffnet sein. Unter den Begriff Waffen fallen Schuss-, Hieb- und Stichwaffen sowie solche Gegenstände, die ihrer Art nach zur Verletzung von Personen oder zu Beschädigung von Sachen geeignet sind,
- weiße Armbinden tragen, die nur die Bezeichnung „Ordner“ tragen dürfen (haben wir da),
- während der gesamten Dauer der Versammlung anwesend sein.
3. Organisatorische Infos
Du findest auch in Deiner Stadt sollte es Proteste geben..?
Dann findest du hier Infos, wie das geht:
- Der BesD kann keine Demos anmelden – das können nur Privatpersonen
- Versammlungsleiter*in, die*der die Demo anmeldet muss Klarnamen angeben.
- Wir helfen gerne bei der Suche einer*s Versammlungsleiter*in vor Ort.
- Wir unterstützen gerne bei der Orga und der Bewerbung von Demos.
- Demos/ Kundgebungen/ politische Aktionen müssen bei der Polizei angemeldet werden mit der Angabe von: Ort, Datum, Uhrzeit, Zahl erwartete Teilneilhmende, Name und Kontaktdaten der Demoleitung. Geht inzwischen idR ganz einfach online. Polizei gibt Auflage über Zahl der Ordner*innen und muss Genehmigung erteilen.
- ein Lautsprechersystem (Megafon oder Lauti) für Reden und Demosprüche organisieren. Vorher Personen bitten Reden und Performances vorzubereiten. Für Zwischendrin jemand finden wer DJane macht.
- Vesammlungsleiter*innen können nicht Ordner*innen sein
- Wenn du dir vorstellen kannst eine Demo zu organisieren, melde dich gerne bei Charlie – charlie@besd-ev.de
Quelle: Polizei für dich. (nd). Rechte und Grenzen bei Demonstrationen. Verfügbar unter: https://www.polizeifürdich.de/deine-themen/gewalt/rechte-und-grenzen-bei-demonstrationen.html [22.07.2020]
Sammlung an Ideen für Protestaktionen, die nicht nur Kundgebungen sind:
Material zum Ausdrucken
Hier findest du verschiedene Flyervorlagen.
Einfach ausdrucken und kopieren.
Mit unserem Kostenerstattungsformular kannst du die Kopierkosten vom BesD zurück bekommen. Sprich Charlie unter charlie@besd-ev.de oder bei telegram (@CharlieHansen) an.
Teile Bilder von der Demo in den sozialen Medien mit #RotlichtAN & #SexworkDemo
Wenn du keinen eigenen Account hast freuen wir uns, wenn du uns Bilder und Videos zusendest:
- An Charlie via charlie@besd-ev.de oder via telegram @CharlieHansen