23.07.24 | EINE STUNDE EIN THEMA | Männer in der Sexarbeit

Unsere monatliche Online-Veranstaltungsreihe zu den gesellschaftlich und politisch am heißesten diskutierten Themen rund um Sexarbeit. Sexarbeiter*innen und Expert*innen aus relevanten Bereichen erklären, klären auf und diskutieren.

Datum:  Dienstag den 23.07.2024
Uhrzeit: 17:00 bis 18:00 Uhr
Teilnahme: Offen für alle Interessierten! Wir laden insbesondere Mitarbeitende aus Verwaltung, Politik und Gesundheitswesen herzlich zur Teilnahme ein.
Preis: Kostenlos
Sprache: Deutsch

Veranstalter:
Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD e. V.) ist die größte Sexarbeitenden-Organisation Europas und hat als Ziel die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Beseitigung von Missständen und Entstigmatisierung.

Aufzeichnung und Materialien:  Werden im Nachhinein hochgeladen auf dem BesD-YouTube-Kanal. Dort finden sich auch die Aufzeichnungen der ehemaligen EINE STUNDE / EIN THEMA Beiträge.

INHALT

Sexarbeiter*innen, dass sind Frauen. So die Assoziation. Es gibt aber auch männliche Sexarbeiter, also Männer, die in der Sexarbeit tätig sind. Die Frauen als Kund*innen haben. Also statt des als Norm verstandenen Konstellation  Sexarbeiter*in = Frau, Kunde = Mann, ist die Arbeitsrealität unserer Reder diesen Monat Sexarbeiter = Mann, Kundin = Frau. Meistens jedenfalls.

Davon werden sie uns erzählen, wie das so ist, als Mann in der Sexarbeit tätig zu sein.

 

23.07. | ESET | Männer in der Sexarbeit

 

REFERENT*INNEN

 

Ben Nordmann, Sexarbeiter

Ben Nordmann ist unabhängig arbeitender (unterstützender) Sexarbeiter/Escort und Kreativschaffender (Dipl. Designer/ M.A. Socialdesign). Seit 2019 hat er viele sexuelle Begegnungen mit Menschen erlebt, die eine Distanz zur Sexualität haben/ entwickelt haben. In seinem Fall überwiegen Frauen mit Hindernissen wie traumatischen Erfahrungen durch sexualisierte Gewalt, Bodyshaming oder anderen herausfordernden Umständen. Gepaart mit seiner Faszination für sinnliche Begegnungen entstand die Grundmotivation für sein Handeln und die Initiative justnotbed.com. Durch sexuelle Dienstleistungen und Foto-/Film- und Printarbeiten wird Haltung durch positive, authentische und achtsame sexuelle Erfahrungen mit dem Fokus auf Empowerment, Selbstbestimmung und Vielfalt erlebbar.

 

Nick Laurent, Sexarbeiter

Nick Laurent stieg 2006 nebenberuflich als Edel-Callboy in die Erotikbranche ein. Sein Slogan und zugleich Qualitätsmerkmal war seit Anfang: „Der Callboy für echte Genießerinnen“. Damals als Pionier, der sich zunächst in den schweizerischen und dann zunehmend in den internationalen Medien zeigte und in der Öffentlichkeit über seine, oft durch allgemeine Unkenntnis mit Vorurteilen behaftete, Tätigkeit sprach. So wurde sein Name schnell einer der bekanntesten in diesem Metier – vorwiegend in der Schweiz – und seit etlichen Jahren lebt er auch nur noch von dieser anspruchsvollen Arbeit. Zwischen 2007 und 2009 arbeitete er nebenbei auch als Pornodarsteller, und im September 2014 wurde ein Buch zu den Themen Liebe, Treue und Sexualität veröffentlicht, das Nick Laurent zusammen mit seiner damaligen Partnerin schrieb. Im Jahr 2018 gründete Nick Laurent außerdem das Portal „Schweizer Callboys“ und kaufte 2019 die beiden gut etablierten Portale Callboy-Schweiz (seit 2012) und Callboy-Wien (seit 2015).

 

 

Noah-Leo Lassalle, Sexarbeiter

Noah-Leo Lassalle ist Sexworker aus München und Wien, 48 Jahre. Er ist ein männlicher Escort für Frauen und Paare, und liebt diesen Job, da er Menschen helfen kann, ihre Sehnsüchte und Wünsche zu erfüllen. Seit einigen Jahren arbeitet er in diesem Bereich und findet es sehr wichtig, ihn legal ausüben zu können. Menschlich fände er es sinnvoll und gesellschaftlich wünschenswert, wenn über den Beruf Sexarbeiter offen informiert und diskutiert werden kann, da die immer noch vorhandenen Tabus, Missverständnisse und teilweise auch bewusst gesetzten Diffamierungen verhindern, dass sich alle unvoreingenommen damit auseinandersetzen und ein Bild machen können. Er sagt, niemand muss seine Dienste in Anspruch nehmen, aber für viele sei er ein wichtiger Lebenshelfer. Umso irritierter und entsetzter ist er über ein plötzlich und ohne Not wieder gefordertes Sexkaufverbot von ideologisch motivierter Seite. Er möchte aufklären, wie seine Arbeit aussieht und wie hilfreich und wichtig sie für viele Menschen ist.