29.04.24 – EINE STUNDE:EIN THEMA | Ask a „Freier“ – die Perspektive der Sexarbeitskunden

Unsere monatliche Online-Veranstaltungsreihe zu den gesellschaftlich und politisch am heißesten diskutierten Themen rund um Sexarbeit. Sexarbeiter*innen und Expert*innen aus relevanten Bereichen erklären, klären auf und diskutieren.

Datum:  Montag den 29.04.2024
Uhrzeit: 17:00 bis 18:00 Uhr
Teilnahme: Offen für alle Interessierten! Wir laden insbesondere Mitarbeitende aus Verwaltung, Politik und Gesundheitswesen herzlich zur Teilnahme ein.
Preis: Kostenlos
Sprache: Deutsch

Veranstalter:
Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD e. V.) ist die größte Sexarbeitenden-Organisation Europas und hat als Ziel die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Beseitigung von Missständen und Entstigmatisierung.

Aufzeichnung und Materialien:  Werden im Nachhinein hochgeladen auf dem BesD-YouTube-Kanal. Dort finden sich auch die Aufzeichnungen der ehemaligen EINE STUNDE / EIN THEMA Beiträge.

29.04. | ESET Ask a Freier

Oder via Mail an: emma@besd-ev.de


INHALT

Genauso wie seltener mit als über Sexarbeitende geredet wird, bleiben auch die in Anspruch Nehmenden von sexuellen Dienstleistungen oft unsichtbar – unsere Kunden. Das wollen wir, mit der eine Stunde ein Thema Veranstaltung im April, ändern. Zwei Kunden, sogenannte „Freier“, erzählen mit ihren unterschiedlichen Perspektiven, von ihrem Dasein als Kunden. Was für Sexarbeit sie in Anspruch nehmen, seit wann und weshalb, und sind außerdem offen dafür, eure Fragen an sie zu beantworten.

 

REFERENT*INNEN

 

Die Rübe 

Die Rübe ist 54 Jahre, verheiratet, Vater einer Tochter und beruflich in der IT tätig.
Er besucht seit ca. 16 Jahren hauptsächlich Wohnungsbordelle und Saunaclubs, bevorzuge die sog. Girlfriend-Experience und hat vor kurzem auch angefangen die Dienstleistungen von Escorts in Anspruch zu nehmen.
Seit er angefangen hat sexuelle Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, ist er in diversen Freierforen unterwegs. Im Einstieg hat er sich dort Tipps geholt, und war in der Vergangenheit auch bei einigen Forentreffen und kennt einige Mitglieder*innen auch näher.
Seiner Frau hat er vor ca. 15 Jahren von seinen Besuchen bei Sexarbeiter*innen erzählt, und sie waren auch schon zusammen bei einer Sexarbeiterin.
Gegen das Sexkaufverbot, das sog. Nordische Modell, setzt er sich ein, weil er nicht glaubt, dass Sexarbeiter*innen in die Illegalität zu treiben der richtige Weg ist, um Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung zu bekämpfen. Da Sexarbeitenden, durch eine Gesetzesänderung hin zum Sexkaufverbot, ihre geschützten Arbeitsplätze und ihre wenigen Rechte genommen werden würden.

Chris

Christ ist Anfang-Mitte 30 und seit ca. 2 Jahren Kunde bei einer Hamburger Sexarbeiterin. Seither nimmt er 2-3 mal in Jahr einer weite Anreise auf sich, um BDSM Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Er betrachtet Sexarbeit als therapeutisch, die Intimität hilft ihm sich angenommen fühlen, gegen Einsamkeit. Denn er hat eine an Blindheit grenzende Sehbehinderung, was ihm Dating und das Kennenlernen von Sexualkontakten erschwert. Sexarbeit schafft ihm eine Möglichkeit, sein authentisches Selbst, seine Sexualität selbstbestimmt ausleben zu können, statt das ihm, aufgrund seiner Behinderung, die Existenz seine Sexualität abgesprochen wird.

Er fragt sich woran er als Kunde erkennen kann, dass Arbeitsplätze von Sexarbeitenden seriös geführt, arbeitsrechtlich korrekt und konsensual sind. Außerdem möchte er mit dem Klischee aufräumen, dass nur Topsverdiener Sexarbeit in Anspruch nehmen würden, und Bewusstsein dafür schaffen, dass im Grunde jeder einem auf der Straße entgegen kommende Mensch ein Kunde von Sexarbeiter*innen sein kann.

 


Nachfragen/Kontakt

Emma Sophie Roe (Mitarbeiterin für die politische Arbeit im BesD)
Mail: emma@besd-ev.de
Telefon: +49 151 70648865

Johanna Weber (politische Sprecherin des BesD)
Mail: johanna@besd-ev.de
Telefon:  +49 151 17519771

Alle Aufzeichnungen der ehemaligen EINE STUNDE / EIN THEMA Beiträge finden sich auf dem BesD-Youtube-Kanal.