Zu Bordellbesuch im Maßregelvollzug und Therapieexperiment in Osnabrück

Der BesD zum Fall in Lippstadt-Eickelborn: Der Berufsverband setzt sich für die Stärkung der Rechte von Sexarbeiter*innen ein –  die angemessenen Rechte beziehungsweise Verbote des Alltags für Straftäter im Maßregelvollzug fallen hingegen nicht in unsere Expertise – egal, ob es sich nun um Fragen des Wohnsitzes, der Arbeitserlaubnis oder den Besuch von Bordellen handelt.

Der BesD zum Therapieexperiment in Osnabrück: Wir raten, direkten Kontakt zu der betreffenden Kollegin aufzunehmen. In Ermangelung einer persönlichen Stellungnahme der Kollegin, ohne nähere Informationen zu deren Teilnahme an dem genannten Experiment und ohne nähere Informationen zu dessen Inhalten, ist es uns nicht möglich, ein Urteil über diesen speziellen Fall abzugeben oder daraus generelle Rückschlüsse auf die Sinnhaftigkeit einer solchen Therapie zu ziehen.

Jedoch gilt generell: Der Berufsverband steht der Entwicklung eines Konzepts, beziehungsweise einer Ausbildung, die Sexarbeitenden erlaubt, ihre Kenntnisse als Lehrende einzusetzen  – ob im Rahmen von Workshops, Therapien, an Schulen und anderen Fortbildungsstätten – sehr positiv gegenüber. 

Sexarbeiter*innen besitzen die verschiedensten beruflichen Hintergründe und Fähigkeiten. Grundsätzlich sind viele in der Sexarbeit tätige Menschen auch im Bereich Sexualcoaching und/oder Sexualbegleitung aktiv und in der Lage, einen verantwortungsvollen und positiven Umgang mit eigener und fremder Sexualität zu fördern.

Jede Gesellschaft profitiert von offener und ehrlicher Kommunikation und leidet tendenziell unter „Tabuthemen“ –  Sexarbeiter*innen sind durch ihre Tätigkeit oft besonders geschult darin Themen zu vermitteln, über die leider noch immer viel zu oft geschwiegen wird.

Dabei kann es zum Beispiel um das komplexe Thema Konsens, den Umgang mit Sicherheit, den Schutz vor Geschlechtskrankheiten oder schlicht die „richtige“ Kommunikation von sexuellen Wünschen gehen.  Auch denkbar ist für uns der Einsatz von Sexarbeiter*innen als Vortragende an Schulen, beziehungsweise vor Jugendlichen – um zum Beispiel Aufklärung über die Loverboy-Masche zu leisten oder den Unterschied zwischen Realität und Pornografie zu besprechen.

Für weitere Informationen zu der Thematik vermitteln wir Ihnen gerne den Kontakt zu einer Kollegin/einem Kollegen die/der auch in dem Bereich Coaching tätig ist.

Pressekontakt:
Lilli Erdbeermund
presse@besd-ev.de

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